Nur ein „Stromkasten“? Jetzt ist es ein Stück Identität mit dem Stadtteil Biestow…

Die langersehnte Umsetzung der Gestaltung der „Freiflächen“ am neuen Transformatorenhäuschen Biestower Damm/ Neue Reihe wurde 30.07.2018 endlich Wirklichkeit. Wir als „Leben in Biestow e.V.“ meinen, dass die Gestaltung hervorragend gelungen ist. Die besondere Resonanz war schon während der ganztägigen Gestaltungsphase erlebbar! Viele Einwohner Biestows fanden sich ein und befürworteten diese gelungene künstlerische Gestaltung, Autofahrer verlangsamten ihr Tempo. Ältere Bewohner Biestows fanden in der Darstellung sogar ihre ehemaligen Nachbarn wieder! Animiert von derartiger Darstellung suchte eine unmittelbare Anwohnerin umgehend nach alten Bildern – leider vergeblich. Trotzdem wurden alte Erinnerungen von vielen Seiten zum Besten gegeben. Selbst die Künstler hatten durch die Wahrnehmung ihrer Tätigkeit besondere Freude an ihrer Arbeit. Es war wohl etwas Besonderes!

Wir als „Leben in Biestow e.V.“ wollen mit dieser Gestaltung viele Biestower Bewohner ansprechen, sich mit ihrem Umfeld zu identifizieren, die Natürlichkeit zu erhalten, achtsam sein!  Sie sollen sich in den Motiven wiederfinden. Dabei ist einiges selbsterklärend: „unser“ seit Jahren erfolgreich brütendes Storchenpaar, die Dorfteichansicht und die traditionelle Biestower Tracht. Andere Motive wie die „Biestower Mühle“ sind nicht jedem Biestower bekannt. Der Blick in die westliche Biestower Flur rundet die Darstellung ab.

Im Vorfeld war die Motivauswahl eine echte Herausforderung für den Verein. Dank intensiver Recherche einiger Mitglieder gelang es letztendlich, historische Elemente herauszufinden und einzubauen.

Die künstlerische Abbildung von regionalen Motiven war und ist für uns als „Leben in Biestow e.V.“ ein Grundanliegen der Lebensfreude und Weckruf zugleich. Diese Abbildung stellt nicht nur eine Abfolge von Bildern dar, sondern ist auch Ausdruck gegen die bewusste Zerstörung von Fauna und Flora im Biestower und somit auch Rostocker Einzugsgebiet.

Ein großes Dankeschön möchten wir als Verein für die großzügige Unterstützung an die Stadtwerke Rostock AG richten, die die Firma Artunique mit der Umsetzung beauftragt hat.

Wir freuen und bedanken uns für dieses wunderschöne Ergebnis.

Der Zukunftsplan Rostock – eine „knappe Sache“ mit der Bürgerbeteiligung!

Wie einige von Ihnen sicher schon mitbekommen haben, hat in der zweiten Januarwoche die Phase der Bürgerbeteiligung im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplan (FNP) begonnen und endet bereits am 09.02.2018! Sehr knapp dieser Zeitraum und der sogenannte „Biestow-Beirat“ hatte hierzu auch kein Mitspracherecht, auch nicht RoBin als Netzwerk der Rostocker Bürgerinitiativen … also nur ein Feigenblatt?

Der Flächennutzungsplan legt für eine Kommune fest, wofür der Grund und Boden der Gemeinde genutzt wird bzw. genutzt werden soll. Dabei werden, basierend auf der prognostizierten Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung der Hansestadt Rostock, viele Flächen hinsichtlich ihrer zukünftigen Nutzungseignung untersucht. Im Fokus stehen dabei natürlich Areale, die bisher Grünflächen waren bzw. der landwirtschaftlichen Nutzung dienten, die Brachflächen sind oder Flächen, deren Nutzungsart sich grundlegend geändert hat. Vorrangig geht es dabei natürlich auch darum, neue Flächen für Wohn- und Gewerbestandtorte auszuweisen. Grundlage hierfür ist die durch die Hansestadt Rostock selbst errechnete Bevölkerungsprognose.

Der zukünftige FNP hat u.a. Auswirkungen auf die Bebauung, den Verkehr, die Luft, den Lärm, das Grün einer Stadt bzw. Gemeinde. Eines muss klar sein: wenn im FNP einer Fläche erst einmal eine neue Nutzungsform als Verkehrs-, Wohnbaufläche oder Gewerbestandort zugewiesen wurde, ist es keine Frage mehr, ob das Gebiet für die neue ihr zugedachte Nutzung verwendet wird, sondern nur, wann das passiert. Wir diskutieren danach nicht mehr über das ob, sondern nur noch über das wie. Deshalb müssen sich jetzt diejenigen einmischen, die zumindest an dieser Stelle mitgestalten wollen. Denn wenn man jetzt nicht aktiv wird, schwinden später die Chancen, weiteren und maßgeblichen Einfluss auf den weiteren Weg zu nehmen.

Wie geht es die nächsten Wochen weiter? Wie bereits geschrieben, besteht bis zum 09.02.18 die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen wie „Dein Rostock wachsen“ soll (über das Duzen kann man schon geteilter Auffassung sein). Das kann man über einen Flyer tun, der im Rathaus oder den Ortsämtern ausliegt oder im Internet unter „www.zukunftsplan-rostock.de„.

Die  Flyer_Flächennutzungsplan  können entweder direkt per Post an das Stadtplanungsamt geschickt werden. Wer lieber im Internet mitmachen will, hat dort die Möglichkeit, den Planern eine „Idee“ mitzuteilen oder an einer Umfrage teilzunehmen, die thematisch gegliedert die persönlichen Schwerpunkte der zukünftigen Stadtentwicklung abfragt.

Wie geht’s danach weiter? Am 19.02.18 gibt es dann im Moya ein erstes öffentliches Forum, das noch allgemein gehalten ist und die Anregungen und Hinweise der Bürger vorstellt.

Ausblick: Im weiteren Verlauf des Jahres wird es dann zu unterschiedlichen Themen (Wohnen, Wirtschaft, Umwelt usw.) Spezialveranstaltung und Workshops geben. Insgesamt ist das Jahr 2018 fast vollständig der frühzeitigen Bürgerbeteiligung gewidmet.

Die 6. Bürgerinformationsveranstaltung fand am 20.11.2017 statt

Am 20. November 2017 fand die nunmehr 6. Informationsveranstaltung des Vereins „Leben in Biestow e. V.“ im Bauernhaus Biestow statt. Auch an diesem Abend hatten sich wieder zahlreiche Besucherinnen und Besucher eingefunden, die sich teilweise aus anderen Stadtteilen, aus Mitgliedern des Vereins und Bewohnerinnen und Bewohner von Biestow zusammensetzten. Den Auftakt bildete ein Vortrag von Herrn Dr. Steffen Stuth vom Kulturhistorischen Museum Rostock, der zur Rostocker Stadtentwicklung zwischen 1945 und 1990 und insbesondere zum Wohnungsbau referierte. Der zweite Teil der Informationsveranstaltung war dem Thema Bürgerbeteiligung in Rostock gewidmet. Christiane Müller, 2. Vorsitzende des Vereins „Leben in Biestow e. V.“, zeigte anhand der jüngsten Erfahrungen mit dem Gebiet „Kiefernweg“ wie kompliziert es ist, sich als Bürger oder auch Bürgerinitiative in Planungsangelegenheiten zurecht zu finden.

Hier dazu mehr: 6. Bürgerinformationsveranstaltung LiB 11_2017

Mehr noch: Präsentation der 6. Bürgerinfo

These zur Bevölkerungsprognose der Hansestadt Rostock

Sehr geehrte Interessierte,

hier ein Auszug aus dem Bericht von Oberbürgermeister Roland Methling während der Sitzung der Bürgerschaft am 08. November 2017 (nur schriftlich vorgelegt):

„In direktem Zusammenhang dazu kann ich Ihnen berichten, dass am 31. Oktober 2017 208.629 Personen mit Hauptwohnung in Rostock gemeldet waren. Das sind 731 Rostockerinnen und Rostocker mehr als Ende September und sogar ein Plus von 924 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Rostock wächst, und das sollten wir bei all unseren Entscheidungen immer im Auge behalten!“

Frage: 731 Personen in einem Monat und nur 193 Personen in den restlichen 11 Monaten?

Klar: das neue Semester hat angefangen! Resümee: Was Rostock braucht, sind preiswerte Wohnungen für Studenten, Pflegebedürftige und Asylsuchende und keine gnadenlos überteuerten Bauplätze in der Biestower Feldflur und schon gar keinen neuen Stadteil in Biestow!

Wenn man den Anteil ausländischer Mitbewohner aus der Bevölkerungszahl herausrechnet, sinkt die Einwohnerzahl! Die Steigerungen der letzten drei Jahre sind offensichtlich fast nur auf die Sondereffekte von Asylsuchenden zurückzuführen.

Unser Oberbürgermeister hält jedoch weiterhin an seiner „Vision“ fest: „Wenn wir eines Tages auch mit dem neuen Stadtteil Groß Biestow loslegen, werden wir dort Platz für Kleingärten schaffen“, versichert der OB in einem Beitrag der OZ vom 09. November 2017.

Klaus-Peter Müller